Fortsetzung von Aktuelle Notizen 26. April 2020
In der Zwischenzeit habe ich von Deutschland aus mit dem amtierenden Bürgermeister von Okombahe, Simson Ochumub, den wir auf unserer Reise im März kennengelernt haben, Kontakt aufgenommen. Er sollte nun weitere 30 Haushalte bestimmen, die unter der jetzigen Situation besonders leiden und Nahrungshilfe für die kommenden zwei Wochen benötigen. Der Ausschuss des Namibia Unterstützungsvereins genehmigte weitere Gelder (ca. 700€) für ein kleines Soforthilfeprogramm. Mit diesem Geld und den guten Beziehungen zu den Lebensmittelläden nach Omaruru konnte ich mit dem Inhaber, Kai Griebel, vereinbaren, bis Freitagfrüh weitere 30 Pakete mit haltbaren und frischen Lebensmitteln (ca. 23€ pro Essenspaket) zu packen. Diese wurden dann vom Bürgermeisteramt zusammen mit Albertina, Desiree und Augustinus am Freitag abgeholt. Den ganzen Samstag über wurden, auch mit Mona-Lisa, der Sekretärin vom Landratsamt in Okombahe, diese 30 großen Pakete sehr gewissenhaft an die ausgewählten Haushalte verteilt. Dabei wurden Familien mit Kindern, Alte, Behinderte und Schwangere besonders berücksichtigt.
Helfen ist gut und sinnvoll, aber nicht immer einfach. Wem soll geholfen werden? Wie entstehen möglichst wenig Neid und Missgunst, wenn nicht jeder etwas bekommt? Wer wählt die entsprechenden Haushalte aus? Das sind schwierige Fragen und so ist es gut, dass Albertina vom Bürgermeisteramt, vom Landratsamt und von der Grundschule Unterstützung bekam. Wie oft habe ich schon erlebt, dass gutgemeinte Hilfsleistungen zurückgehalten werden, weil nicht jeder etwas bekommt und keiner die Verantwortung dafür übernehmen will. Von den zugeschickten Bildern sehe ich, wie ernsthaft das Komitee sich Gedanken gemacht hat, wer etwas benötigt und auch das Verteilen sehr gewissenhaft zuging. Mir wurde bestätigt, dass am Abend alle Essenspakete verteilt waren.
Falls sich herausstellen sollte, dass die Not doch größer ist, als wir sie bisher einschätzen können, dann müssen wir eben wieder handeln. Ich bin gewiss,
dass es Menschen in Deutschland geben wird, die uns dabei finanziell unterstützen werden.
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